Alessio Marsili, MDT*
* Zahntechniker, Leiter der Abteilung für festsitzenden Zahnersatz und CAD/CAM bei DIGILAB srl in Rom, mit 16 Jahren Berufserfahrung. Seit mehr als 10 Jahren im Bereich der digitalen Produktion tätig. Experte in Sachen CAD/CAM, 3D-Druck, geführte Chirurgie, festsitzender und abnehmbarer Zahnersatz, hat an verschiedenen Schulungskursen teilgenommen und war Referent auf dem Kongress ExpoDental in Rimini. Er führt zusammen mit Dr. Constantinescu Schulungsaktivitäten zur geführten Chirurgie am Digilab/Rossi/Salus/Alpha bio durch.
Immer häufiger erhalten die Dentallabore in Italien Fälle mit Implantaten von verschiedenen Marken und Verbindungen. Die Harmonisierung der eingeleiteten Verfahren zu Implantaten verschiedener Marken und Positionen, gerechtfertigt durch Behandlungspläne aufgrund von Edentulismus oder fehlgeschlagener Implantate, hat zur Folge, dass die digitalen Flüsse oder analogeren Verfahren wie Schlüssel immer komplexer werden. Ein typisches Beispiel ist eine 51-jährige Patientin, die die Praxis von Dr. Cosma in Rom aufsuchte und dank der Zusammenarbeit mit dem Dentallabor Digilab behandelt wurde.
Der Zahnarzt, Dr. Carlo Cosma, sah in seinem Behandlungsplan den Einsatz eines neuen Implantats in distaler Position in das bereits vorhandene, von einem anderen Zahnarzt eingesetzte Implantat vor, ebenso wie monolithische Zirkonkronen an beiden Befestigungen. Im Anschluss an die Osseointegration des neuen Implantats wurde ein erster Einheilpfosten gesetzt, gefolgt von einer vorläufigen Restauration auf einem temporären Titanpfosten zur Anpassung des weichen Gewebes. Nach der Gewebeanpassung erfolgte die intraorale Drucknahme per IPD Scanbody für verschiedene Implantatverbindungen, Zimmer TSV mit 3,5 mm, Position 36, und Straumann BoneLevel mit 3,3 mm, Position 35, jedoch mit den gleichen Prothese-Optionen (Abb.1). Die Wahl der Prothese durch den Zahnarzt fiel auf zwei getrennte und einzelne monolithische Zirkonelemente. Der Import der Scans mit der CAD-Software 3Shape zeigte, dass das zuvor in einer anderen Zahnarztpraxis eingesetzte Implantat auf 35 eine distale, prothesisch komplexe Position besaß (Abb. 2, Abb.3).
Daher umfasste das gewählte Design die Verwendung von IPD Custom Titanbasen in individueller Konfiguration: 0,5mm niedrige transmukosale, auf 6,5mm gekürzte Klebeschäfte und mit 15° und 5° gewinkelten Schraubenkanal um sie in eine zentrale Position in der Okklusalebene zu bringen (Abb.4, 5, 6). Nach erfolgtem Entwurf wurden die STL-Dateien in Cam MillBox (CIM System) exportiert und spezifische Strategien für das Fräsen des Zirkonmonoliths an der Schnittstelle der Verbindung ausgearbeitet (Abb.7). Das Fräsen der Zirkonscheibe mit 14 mm von Noritake, Mehrschicht 750 A3, erfolgte mit dem Fräser DentalMachine G5 und den Spezialfräsern D-Power (DentalMill.store). Zeitgleich zum Fräsen der Anatomien wurde die STL-Datei des Arbeitsmodells gedruckt (Abb.8).
Das mit der 3Shape-Einheit erstellte Modell enthielt abnehmbare Zahnfleischmaske und IPD Laboranaloge, die für die Prototyp-Modelle mit sicherer Befestigung durch von unten und von bukkaler Seite her ausgerichtete Schrauben bestimmt waren (Abb.9). Nach dem Druck des Modells der abnehmbaren rosa Zahnfleischmaske mittels DWS-Drucker und Harz RD097 für das Modell sowie GL4000 für den fleischfarbenen Teil erfolgte der Prozess von Charakterisierung und Sintern der beiden Zirkonkronen (Abb. 10). Gleichzeitig wurden die IPD Custom Titanbasen okklusiv von 8 mm Höhe auf 6,6 mm Höhe gekürzt und eine seitliche Öffnung für den gewinkelten Schraubenkanal angelegt. Das gesamte Verfahren erfolgte unter Einsatz spezieller Schnitthilfen IPD/KA-IN-65 (Abb.11, 12). Die mit dem Zement Panavia V5, Farbausführung A3, im Labor angelegte Verbindung stellte die ordnungsgemäße Befestigung der Kronen an der Titanbase sicher (Abb.13, 14, 15, 16). Die Anbringung durch den Zahnarzt bedurfte keinerlei Nacharbeit. Die zu einer Drehmoment-Ratsche (IPD/DI-00-90) gehörige Führung ermöglichte das Anziehen der Schrauben mit einem Anzugsdrehmoment von 25 N/cm gemäß dem empfohlenen Protokoll (Abb.17).